12 km per Drahtesel durch Greifswald: Der CDU-Ortsverband Innenstadt/Schönwalde auf Entdeckungstour
Dr. Sascha Ott (CDU): „Viele Probleme werden erst deutlich, wenn man sie vor Ort erleben kann “
Trotz immer wiederkehrender Regenschauer und kräftigem Gegenwind ha-ben sich am Mittwochabend 15 Männer und Frauen auf den Weg gemacht, um sich über aktuelle städtebauliche Vorhaben, über gelungene Entwicklungen aber auch über Missstände vor Ort zu informieren. „Ich habe mich gefreut, dass die Ankündigung in der Ostseezeitung auch andere Greifswalder Bürger neugierig gemacht hat“, erklärt Ott.
Vom Treffpunkt „Gleis 4“ ging es über den Carl-Paepke-Platz und Karl-Marx-Platz zum Museumshafen, anschließend vorbei am Alten Speicher, dem Areal B-Plan 55, dem zukünftigen Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie zum Beitz-Campus und schließlich durch Mühlen- und Fleischervorstadt zur Verlängerten Scharnhorststraße. Gleich zum Anfang konnten wir uns darüber freuen, dass es auf dem Paepke-Platz endlich wieder eine Büste des Greifswalder Bürgermeisters (1846-1858) gibt. Weniger begeistert zeigten sich die Teilnehmer über das „Klo-Häuschen“ auf dem Karl-Marx-Platz. „Eigentlich sollte hier ein Kunstwerk mit Signalwirkung entstehen: Am Ende der Einkaufsstraße kommt noch etwas. Wir wollten die Betreiber von Geschäften, Kneipen, Ateliers einbeziehen, Gäste ins Westend locken. Gegen den Willen der Greifswalder und vor allem ohne Ausschreibung hat das Kulturamt diesen Würfel durchgepeitscht, der zukünftig Wechselausstellungen aufnehmen soll“, wusste Ott zu berichten. Der neu gestaltete Museumshafen (Nordseite) ist und bleibt eine Augenweide und Anziehungspunkt für Jung und Alt. Auch das Gelände rund um den Fangenturm hat Gestalt angenommen. Hier wurde in den letzten Jahren außerordentlich viel entwickelt. Dagegen steht die Zukunft des Areals B-Plan 55 in den Sternen. Das wertvolle „Seegrundstück“ bevölkern einstweilen Wasservögel und Frösche – bezahlbarer Wohnraum im Biotop; also ganz im Sinne grüner Stadtplanung. Vielversprechend wird sich hingegen das zukünftige Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie entwickeln. Es entsteht inmitten der modernen Institute der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in der Pappelallee und der Universitätsmedizin am Beitz-Campus. Nächstes Ziel waren denkbare Standorte eines Schulneubaus in der Verlängerten Scharnhorststraße. Sage und schreibe zwölf Millionen Euro soll das rot/grüne Prestigeobjekt kosten. Dabei ist noch nicht einmal der Bedarf hinlänglich belegt. Das haben auch die Befürworter mittlerweile begriffen und suchen verzweifelt nach Auswegen: Nun soll es eine mehrzügige Reformschule werden – natürlich staatlich finanziert. „Wenn sich arbeitslose Hobbypädagogen selbst verwirklichen wollen, dann sollen sie eine Privatschule gründen. Mit Steuergeldern werden wir ihre Lebensträume nicht erfüllen“, so Ott.
Nach zwei Stunden trafen wir schließlich im „KuBa“ ein, dem ehemaligen Güterbahnhof. Der Greifswalder Unternehmer Stephan Grimm hat das maro-de Gebäude vor fast zehn Jahren erworben und daraus mit viel Engagement ein Schmuckstück gezaubert. Ab Sommer können hier Konferenzen und Events stattfinden. Wir hatten Gelegenheit, die modernen Räume schon ein-mal zu besichtigen. Danach gab es Leckeres vom Grill – bis nichts mehr ging.
Die Letzten verließen gegen 22.30 Uhr das Lokal und alle waren sich einig: Nicht nur ein gelungener Abend im KuBa, sondern eine aufschlussreiche Rad-tour durch unseren Ortsverband. „Das war natürlich erst der Anfang. Uns ist es wichtig, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Probleme vor Ort zu erfahren. Denn nur gemeinsam können wir Greifswald weiter voranbringen“, ist Ott überzeugt.