Bei der feierlichen Freisprechung von 61 Gesellen im Pommerschen Landesmuseum am vergangenen Freitag sorgte Oberbürgermeister Fassbinder für erheblichen Unmut, als er unverhohlen versuchte diese jungen Fachkräfte für die Verwaltung und städtische Unternehmen abzuwerben.
„Das Handwerk ist eine der zentralen Säulen unserer Wirtschaft. Dass der Oberbürgermeister nun versucht die frisch ausgebildeten Fachkräfte abzuwerben und damit die Unternehmen erheblich zu schwächen zeugt erneut von wenig wirtschaftlichen Sachverstand. Wer Fachkräfte benötigt muss selbst ausbilden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Betriebe die Lust an dieser wichtigen Aufgabe verlieren und so der Fachkräftemangel unnötig weiter verschärft wird. Aufgabe des Staates ist es die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und ansonsten nicht übermäßig in den Markt einzugreifen“, erläutert der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gerd-Martin Rappen.
Noch vor kurzem behauptete der Oberbürgermeister gegenüber der Ostsee-Zeitung, dass unter ihm die Wirtschaftsförderung im Rathaus nun endlich Chefsache sei.
„Wenn unter Wirtschaftsförderung als Chefsache die dreiste Abwerbung von Fachkräften zu verstehen ist, zeugt dies erneut von wenig Verständnis für die Wirtschaft im Allgemeinen und das Handwerk im Besonderen. Schon mit seiner monatelangen Blockadehaltung bei städtischen Hilfen für Corona-betroffene Unternehmen offenbarte der Oberbürgermeister wenig Verständnis für die Situation Greifswalder Unternehmen. Auch bei Entbürokratisierung und Digitalisierung hat der Oberbürgermeister kaum etwas getan, um die Wirtschaft zu unterstützen“, erinnert Gerd-Martin Rappen.
Auf seiner Facebookseite beschwerte sich der Oberbürgermeister nach der Veranstaltung über angebliche parteiische Wahlempfehlungen von Verbandsvertretern.
„Nachdem der Oberbürgermeister mit seinen Aussagen tief ins Fettnäpfchen getreten ist, beschwerte er sich anschließend über ein angebliches parteiisches Verhalten von Verbandsvertretern. Statt hier zur kritisieren, sollte er zunächst vor seiner eigenen Haustür kehren und endlich das Verhalten seiner Parteikollegin Katharina Horn öffentlich verurteilen und als das bezeichnen, was es ist: eine nicht hinnehmbare Straftat“ so Gerd-Martin Rappen abschließend.