Seit längerem ist Greifswald von einer wahren Wildschweinplage betroffen. Nachdem der grüne Oberbürgermeister das Problem lange kleingeredet hatte, wurde im April 2021 endlich ein Maßnahmenpaket beschlossen, inklusive der Bejagung von Wildschweinen. Die Beantwortung einer kleinen Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hat jetzt aber deutlich gemacht, dass der Oberbürgermeister selbst beim eigentlichen Jagen fast nichts geleistet hat.
„Ich fordere den Oberbürgermeister auf, sich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Anfang Juni sprach er in einem OZ-Interview von 24 in Greifswald geschossenen Wildschweinen und in den folgenden Monaten wurden die von der Verwaltung genannten Zahlen immer höher. Die Beantwortung unserer kleinen Anfrage zeigt jetzt aber, dass in den städtischen Jagdbezirken durch den Stadtförster genau acht Wildschweine erlegt wurden. Anders als durch die genannten Zahlen zumindest suggeriert, wird der überwältigende Teil der Wildschweine in Greifswald also nicht durch die Stadt, sondern durch die Universität und die Jagdgenossenschaft geschossen. Der Oberbürgermeister sollte sich bei zukünftigen Stellungnahmen zu diesem Thema darauf beschränken deutlich zu machen, was die städtische Verwaltung auf städtischen Flächen geleistet hat“, erläutert der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Hochschild.
„Ganz grundsätzlich bleibe ich dabei, dass die Bekämpfung der Wildschweinplage noch deutlich verstärkt werden muss, denn Wildschweine haben in unserer Stadt nichts zu suchen. Es darf sich nicht wiederholen, dass Wege gesperrt werden, Kinder Angst auf ihrem Schulweg haben, Sportplätze verwüstet werden und ganze Wildschweinrotten gemütlich über Hauptverkehrsstraßen trotten. Daher bin ich auch verwundert, dass laut der kleinen Anfrage der Effekt von Lebendfallen jetzt als „sehr gering“ bewertet wird, nachdem es noch im April hieß, dass auf diese „keineswegs verzichtet“ werden sollte. Und auch die Tatsache, dass es aus Datenschutzgründen nicht möglich sein soll aufzulisten, wo wie viele Wildschweine erlegt wurden, erschließt sich mir nicht. Die CDU-Fraktion wird beim Thema Wildschweine jedenfalls nicht locker lassen und im Interesse der Greifswalder Bevölkerung konsequent weiter nachhaken“, so Axel Hochschild abschließend.