Während sich das „Bündnis für Greifswald“ unter der Führung von Gregor Kochhan (Alternative Liste) bereits entgegen dem eigenen Motto „Toleranz“ im Vorfeld disqualifiziert hatte, da es die Bürgerinitiative „Ernst Moritz Arndt bleibt!“ (BI) von der Teilnahme am angeblich so toleranten Fest auf dem Marktplatz am 1. Mai ausgeschlossen hatte (OZ berichtete am 30.04.2018), kam es am Feiertag noch schlimmer. Eine sog. „Antifa-Demonstration“, in welcher auch das Bürgerschaftsmitglied der Bürgerschaftsfraktion „Die LINKE“, Yvonne Görs, mitmarschierte, beleidigte die Mitglieder der Bürgerinitiative als „Nazischweine“ und „Antisemitenschweine“. Yvonne Görs lobte noch das Engagement junger Menschen für das Eintreten angeblich „prekärer Verhältnisse“ (OZ vom 02.05.2018). Wie demokratisch die Teilnehmer dieser Demonstration waren, zeigte sich, als Marianne von Weber, Mitglied der BI und des Stadtverbandsvorstandes der Greifswalder CDU, beim Versuch, ein Gespräch mit den Demonstranten aufzubauen, bespuckt wurde!
„Mit großem Unverständnis musste die CDU-Greifswald die lobenden Äußerungen der stellvertretenden Vorsitzenden der Bürgerschaftsfraktion der LINKE, Yvonne Görs, zur Kenntnis nehmen. Auch wir als CDU-Greifswald begrüßen das politische Engagement junger Menschen. Gegen präkere Arbeitsverhältnisse und für Solidarität kann man aber offen demonstrieren. Dazu braucht es weder Sonnenbrillen oder schwarzer Kapuzen, noch muss man sich für diese Ziele hinter Transparenten verstecken. Völlig inakzeptabel ist es für die CDU in Greifswald, dass aus dem Demonstrationszug heraus unser Vorstandsmitglied Marianne von Weber bespuckt wurde“ erklärt der Vorsitzende der Greifswalder CDU, Gerd-Martin Rappen, und fügt hinzu: „Dieses Verhalten verlässt vollständig den Boden einer demokratischen Auseinandersetzung. Yvonne Görs sollte sich davon klar distanzieren.“
Vorfall und Reaktion von Yvonne Görs, die noch vor kurzem zur Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses des Landkreises gewählt werden wollte, bewegt auch Axel Hochschild. „Yvonne Görs, die hauptberuflich Leiterin des mit Steuergeldern finanzierten „Stadtjugendrings“ ist, der sich nach eigenen Angaben angeblich mit Jugendpolitik und Medienbildung beschäftigt, muss offenlegen, ob sie oder der Stadtjugendring direkt oder indirekt die Demonstration zu verantworten hat“, verlangt der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion. „Es kann nicht angehen, dass möglicherweise auf Initiative des Stadtjugendrings oder von Frau Görs Bürger Greifswalds angegangen werden, darunter auch von diesen gewählte Bürgerschaftsmitglieder! Wir erwarten Aufklärung und natürlich zukünftig auch Toleranz! Diese Toleranz muss nämlich gelebt werden und nicht nur für Plakate und Motto´s herhalten!“, erklärte Hochschild abschließend.